Patenschaft
Siku
Zu Beginn des Jahres haben wir die Patenschaft für einen jungen Mäusebussard übernommen, den wir Siku tauften. Aufgrund seines hellen Federkleides wird vermutet, dass er vom Norden zu uns kam um zu überwintern. Anfang November 2016 in Haag am Hausruck wurde der junge Greifvogel verletzt aufgefunden und zur Greifvogel- und Eulenschutzstation OAW des Naturschutzbundes OÖ in Ebelsberg gebracht. Röntgenbilder ergaben, dass er angeschossen wurde und vermutlich durch den Sturz sein Oberarmknochen gebrochen war. Durch die liebevolle Pflege von Reinhard Osterkorn hüpft er mit anderen Mäusebussarden in seiner Voliere wieder wohlauf umher. Fliegen wird Siku aber nicht mehr können.
Dieser junge Mäusebussard ist nur einer der vielen Pfleglinge in der Schutzstation OAW, die durch Menschenhand oder deren Technik ihr Leben in der Wildnis aufgeben mussten. Seit 1970 die Verwendung des Pestizids DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) in Europa verboten worden ist, konnten sich die Bestände einiger Wildvögel wieder erholen. Doch noch heute werden Vögel geschossen, gefangen oder vergiftet, obwohl der Greifvogel in Europa gesetzlich vor der Jagd geschützt ist. (vgl. Die Greifvögel Europas, Nordafrikas und Vorderasien – Mebs, Schmidt – 2006 Kosmos Verlag, S.98)
Wie wichtig der Vogel, ob klein oder groß, auch für uns ist, zeigt das Beispiel in China. Unter Mao-Tse Tung wurde der Spatz 1958 gejagt und geschossen. Der kleine Vogel fraß die Saatkörner am Feld und verringerte somit die Ernte. Nur Wochen später wurden die Folgen auf den Feldern ersichtlich: Insekten breiteten sich auf den Feldern aus, da ihr natürlicher Feind nicht mehr da war. Daraufhin kamen Pestizide zum Einsatz, die schlussendlich auch die Ernte vernichteten. 1959 kamen viele Millionen Menschen durch die Hungersnot ums Leben. (vgl.www.diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/sibyllehamann/1312297/print.do)
Das Leben von Mensch und Greifvogel kann aber auch anders aussehen, wie es in London im 15. und 16. Jhd. gelebt wurde. Damals galt das Verbot der Tötung des Rotmilans. Diese Greifvogelart besaß die wichtige Funktion der Gesundheitspolizei indem er als Aasfresser für die Stadthygiene von großem Nutzen war. Durch dieses Verbot wuchs der Brutbestand der Rotmilanen im Stadtgebiet stark an und wurde dem Mensch zutraulich. (vgl. Die Greifvögel Europas, Nordafrikas und Vorderasien – Mebs, Schmidt – 2006 Kosmos Verlag, S.97)
Mit der Patenschaft für Siku wollen wir nun seine Pflege bei Reinhard Osterkorn in der Greifvogel- und Eulenschutzstation OAW des Naturschutzbundes OÖ unterstützen.